Mitgliederversammlung: Rückblick

Ein neuer Verein, eine neue Geschäftsstelle, eine neue Homepage – all das musste im vergangenen Jahr in der Evangelischen Erwachsenenbildung Oberfranken West aufgebaut werden. Vorstand und Geschäftsführung zogen auf der dritten Mitgliederversammlung am 14. Februar 2023 eine positive Bilanz. Nach der Fusion der Bildungswerke Bamberg, Coburg, Kronach-Ludwigsstadt und Michelau in 2021 brachte die Übergangsphase im vergangenen Jahr viele strukturelle und personelle Herausforderungen mit sich. Der erste Vorsitzende, Dekan Andreas Kleefeld, betonte, dass die intensive Arbeit der Mitarbeitenden und des Vorstands nun Früchte trage.

Durch die erfolgreiche Zertifizierung nach den Standards der Qualitätsentwicklung im Verbund von Bildungseinrichtungen konnte 2022 die Voraussetzung dafür geschaffen werden, dass die Bildungsarbeit des Vereins weiterhin aus öffentlichen Geldern refinanziert werden kann. Kleefeld freute sich, dass sich darüber hinaus das Selbstverständnis des Vereins weiterentwickelt hätte: „Evangelische Erwachsenenbildung Oberfranken West e.V. ist ein Joint Venture der vier Dekanatsbezirke und der Kirchengemeinden, das Evangelische Erwachsenenbildung als eine wichtige kirchen- und gesellschaftspolitische Aufgabe möglich macht, die die einzelnen Körperschaften nicht leisten könnten.“

Viele Veränderungen im Jahr 2022

Der erste Vorsitzende stellte auch heraus, dass die Entwicklung des Vereins noch nicht abgeschlossen sei, und verdeutlichte dies anhand der personellen Veränderungen des vergangenen Jahres. Die Stelle der geschäftsführenden Bildungsreferentin konnte mit Dipl.-Psych. Maria Engel besetzt werden; die Bildungsreferentin am Standort Bamberg, Pfarrerin Mirjam Elsel, wechselte zu einer Stelle als landeskirchliche Beauftragte für interreligiösen Dialog und Islamfragen. Ihre Nachfolgerin, Diakonin Petra Messingschlager, werde die Stelle zum 1. März 2023 antreten. In den Dekanatsbezirken Kronach-Ludwigsstadt und Michelau werde nach dem Ausscheiden des Bildungsreferenten Jens-Eike Günther geprüft, wie die Stelle dauerhaft finanziert und inhaltlich ausgerichtet werden soll. Neu zur Geschäftsstelle in Bad Staffelstein hinzugestoßen seien Anna Niggel als Referentin für Öffentlichkeitsarbeit und Ulrike Koch, die momentan ein Referentenverzeichnis für die Region erarbeitet. „Wir freuen uns, dass sich die Situation nun stabilisiert“, so Maria Engel, geschäftsführende Bildungsreferentin. Auch die Verwaltungsabläufe hätten sich im Laufe des vergangenen Jahres gut strukturiert. Kleefeld lobte, dass es den Mitarbeitenden gelungen sei, nicht nur den Aufbau des Bildungswerks voranzutreiben, sondern auch relevante Bildungsangebote in verschiedenen Formaten zu erarbeiten.

Einblicke in die Arbeit der Bildungsreferenten

In diesem Zusammenhang stellten die Bildungsreferenten exemplarisch Projekte des vergangenen Jahres vor. Projektmitarbeiterin Sara Langsam berichtete von den „Klimapatenschaften“ im Landkreis Bamberg. Kern des Projekts stellten Workshops dar, die Teilnehmende bei der Planung und Umsetzung von lokalen Klimaschutzaktionen begleiteten. „Die Aktionen werden nun eigenständig weitergeführt“, freute sich Langsam. Im Mai sei beispielsweise eine Fahrradaktionswoche in Buttenheim geplant. Pfarrer Dieter Stößlein, Bildungsreferent am Standort Coburg, stellte die Ausbildung für Kulturdolmetscher*innen vor. Ziel sei es gewesen, Menschen mit Migrationshintergrund zu kompetenten Vermittlern auszubilden, die anderen Migrant*innen dabei helfen, sich in der deutschen Kultur zurechtzufinden. Bildungsreferentin Alexandra Ludwig konzipierte Online-Vorträge zu Familienthemen, die neben pädagogischen Impulsen auch den Austausch zwischen Teilnehmenden ermöglichen sollen. Maria Engel, geschäftsführende Bildungsreferentin, gab Einblicke in die Organisation von Willkommenstagen für neue Mitarbeitende von Kirche und Diakonie.

Programmbeirat: Bildungsreisen und Vernetzungsarbeit geplant

Als Vorsitzender des Programmbeirats berichtete Dieter Stößlein, dass wieder Reisen inner- und außerhalb Deutschlands angeboten werden sollen. Im Jahr 2024 sei eine Studienreise nach Israel in Kooperation mit der Franken-Akademie Schney geplant. Daneben soll Vernetzungsarbeit für Pilgerführer*innen in der Region geleistet werden. Mit Veranstaltungen anlässlich der Woche der Brüderlichkeit wolle man im März den Dialog mit dem Judentum suchen und Begegnungen fördern. „Angesichts des erstarkenden Antisemitismus setzen wir ein Zeichen gegen Vorurteile und Ausgrenzung“, so Stößlein.

„Dass die Coronapandemie die Dinge nicht einfacher gemacht hat und auch die Verunsicherungen infolge des Krieges in der Ukraine an uns nicht spurlos vorbeigehen, macht mir deutlich: Es wird auch in Zukunft wichtig sein, dass wir danach fragen, was die Menschen bewegt, mit ihnen darüber im Gespräch sind und für Rahmenbedingungen sorgen, die eine gute und interessante evangelische pointierte Erwachsenenbildungsarbeit möglich machen“, resümierte Kleefeld.